Ausstattung & Technik für Camper und Wohnmobile

Fenster im Wohnmobil selbst einbauen: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung

2025-03-25 15:08:00 / Anleitungen

Du stehst an einem traumhaften Aussichtspunkt, die Sonne geht gerade unter und färbt den Himmel in dramatische Rottöne – aber du sitzt in deinem fensterlosen Kastenwagen und siehst … nichts. Oder es ist Hochsommer, die Temperaturen klettern, und in deinem Van wird es stickig, weil keine Fenster zum Öffnen da sind.

Du stehst an einem traumhaften Aussichtspunkt, die Sonne geht gerade unter und färbt den Himmel in dramatische Rottöne – aber du sitzt in deinem fensterlosen Kastenwagen und siehst … nichts. Oder es ist Hochsommer, die Temperaturen klettern, und in deinem Van wird es stickig, weil keine Fenster zum Öffnen da sind.

Die meisten Kastenwagen, die als Basis für einen Camperausbau dienen, kommen von Werk aus nun mal entweder komplett ohne Fenster oder bestenfalls mit kleinen, nicht zu öffnenden Fenstern in den Hecktüren. Das macht für ihren ursprünglichen Zweck als Nutzfahrzeug auch durchaus Sinn – schließlich waren sie nie dazu gedacht, darin zu wohnen.

Kastenwagen wie der Fiat Ducato, Mercedes Sprinter oder VW Crafter werden als Nutzfahrzeuge von Paketdiensten, Handwerkern oder Lieferanten genutzt, für die Tageslicht und schöne Aussicht im Laderaum keine Rolle spielt. Zusätzlich sind fensterlose Fahrzeuge besser gegen ungewollte Einblicke geschützt und natürlich günstiger in der Anschaffung.

Erst durch Fenstereinbau wird ein Lieferwagen zum Wohnmobil 

Mit dem Einbau von Fenstern verwandelst du den dunklen Laderaum eines Nutzfahrzeugs in den hellen Wohnraum eines gemütlichen Wohnmobils. Ein komplett fensterloser Van fühlt sich eben eher wie ein rollender Bunker an und nicht wie ein Ort, an dem du gerne Zeit verbringen möchtest.

Mehr Licht, Luft und Ausblick: Was Fenster für dein Camperleben bedeuten

Der Einbau von Wohnmobil-Fenstern bringt dir zahlreiche Vorteile:

Natürliches Licht

Tageslicht hebt nicht nur die Stimmung, sondern spart auch Energiekosten für künstliche Beleuchtung – ein großer Vorteil beim autarken Camping.

Frische Luft

Ausstellfenster lassen sich öffnen und sorgen für Durchzug. Gerade beim Kochen oder an heißen Tagen unersetzlich. Mit Ausstellfenstern kannst du sogar bei leichtem Regen lüften.

Panorama-Feeling

Den Sonnenaufgang über den Bergen direkt vom Bett aus beobachten oder beim Kaffeekochen die Meeresbrandung genießen – mit großzügigen Fenstern holst du dir die Natur ins Wohnmobil.

Mehr Raumgefühl

Fenster schaffen eine Verbindung zwischen innen und außen und lassen kleine Räume größer wirken. Selbst ein kompakter Van fühlt sich mit Fenstern gleich geräumiger an.

Besseres Raumklima

Durch die Möglichkeit zu lüften reduzierst du Kondensation und Schimmelbildung, zwei der größten Probleme in Campern.

Wie schwierig ist der Fenstereinbau?

Ehrlich gesagt: Ein Loch in deinen Kastenwagen zu sägen, braucht etwas Mut. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Vorbereitung, den passenden Werkzeugen und unserer Schritt-für-Schritt- Anleitung ist der Einbau von Camperfenstern ein durchaus machbares DIY-Projekt.

Der Schwierigkeitsgrad liegt bei etwa 7 von 10 – es ist definitiv anspruchsvoller als Regale zu montieren, aber einfacher als eine komplette Elektroinstallation. Wichtig sind Genauigkeit und Geduld. Mit einem Wochenende Zeit und etwas handwerklichem Geschick kriegst du den Fenstereinbau hin. Übrigens: Wohnwagen-Fenster lassen sich nach unserer Anleitung genauso einbauen.

Vom Lieferwagen zum Wohnmobil: Einfach durch Fenstereinbau

Ein leerer Kastenwagen ist im Grunde ein fahrbarer Blechkasten. Um ihn in ein gemütliches Wohnmobil zu verwandeln, brauchst du nicht nur Möbel und Technik, sondern auch Fenster. Denn erst durch Fenster wird ein Nutzfahrzeug wirklich wohnlich.

Originale Fenster in Kastenwagen bringen keinen Wohnkomfort

Manche Kastenwagen kommen mit werksseitig eingebauten Fenstern – meist in den seitlichen Schiebetüren oder in den Hecktüren. Auf den ersten Blick praktisch, aber aus Camper-Sicht problematisch.

Diese Originalfenster sind in der Regel einfach verglast, was bedeutet: Im Winter wird's eisig kalt, im Sommer brütend heiß. Die dünne Einfachverglasung wirkt wie eine Kältebrücke und lässt Temperaturen fast ungehindert durch. Wenn es kalt ist, sind die Fenster morgens beschlagen oder sogar vereist – nicht gerade ideal für deinen gemütlichen Campingtrip.

Zudem sind Werksfenster meist nicht zu öffnen – schlecht für die Frischluftversorgung und für die Abkühlung bei sommerlichen Temperaturen. Da bietet ein Ausstellfenster-Wohnmobil einfach mehr Komfort.

Wohnmobil Ausbau Fenster

Lichteinfall optimieren: Platzierung und Größe der Camper Fenster

Natürliches Licht macht deinen Van nicht nur wohnlicher, sondern spart auch Strom. Dabei sind einige Faktoren zu beachten:

Ausrichtung zum Stellplatz

Die meisten Camper parken ihr Fahrzeug bevorzugt so, dass das Vorzelt in Richtung der schönsten Aussicht zeigt. Es kann sinnvoll sein, größere Fenster auf dieser „Wohnseite“ zu planen, während die gegenüberliegende Seite eher für kleinere oder höher platzierte Fenster geeignet ist, die vor neugierigen Blicken schützen.

Fenstergrößen kombinieren

Eine Kombination aus verschiedenen Fenstergrößen bietet dir mehr Flexibilität. Ein großzügiges Fenster von 85 cm x 45 cm bringt viel Licht und Luft in den Hauptraum, während kleinere Fenster mit 30 x 45 cm für Nasszellenbelüftung oder zusätzliches Licht im Schlafbereich sorgen.

Sonneneinstrahlung kontrollieren

Mehr Fenster bedeuten im Sommer auch mehr Hitze. Gute Ausstellfenster mit integrierten Rollos helfen, zu starke Sonneneinstrahlung zu regulieren und steigern den Komfort. Besonders wichtig, wenn du an sonnigen Küstenstellplätzen stehst oder in südlichen Ländern unterwegs bist.

Grundrissplanung: Fenster in Relation zu Bett, Küche und Sitzgruppe

Die Platzierung deiner Fenster sollte mit deinem geplanten Grundriss harmonieren:

 Küche

Hier ist ein Ausstellfenster besonders wichtig für die Entlüftung. Platziere es so, dass Kochdünste direkt nach draußen ziehen können.

 Bett

Entscheide, ob du beim Aufwachen Ausblick haben möchtest oder lieber Dunkelheit zum Ausschlafen bevorzugst. Ein kleineres Fenster mit Rollo am Kopfende gibt dir beides.

 Sitzgruppe

Hier verbringst du viel Zeit – ein großes Fenster bringt Tageslicht zum Lesen und ermöglicht gemütliches Aussicht-Genießen bei schlechtem Wetter.

 Bad/Dusche

Ein kleines Fenster hilft bei der Entfeuchtung und sorgt für Frischluft.

Strukturelemente im Fahrzeug erkennen: Wo darf geschnitten werden?

Nicht überall in deinem Kastenwagen darfst du bedenkenlos Fenster einbauen. Hier gilt besondere Vorsicht:

Tragende Strukturen

Die vertikalen Träger zwischen Dach und Boden sind tragende Elemente und sollten nicht beschädigt werden. Zwischen den Säulen kannst du in der Regel bedenkenlos Fenster einbauen.

Verstärkungsprofile:

Manche Kastenwagen haben zusätzliche vertikale Verstärkungsstreben. Diese sogenannten „Flatterholme“ dürfen in den meisten Fällen durchschnitten werden, aber die Schnittkanten müssen fachgerecht gesichert und gegen Rost geschützt werden.

Kabelverläufe

In modernen Transportern verlaufen oft Kabel in den Seitenwänden. Prüfe sorgfältig, ob Leitungen im Weg sind und klemme vor dem Sägen die Batterie ab.

Wohnmobilfenster Kaufberatung

Die richtigen Wohnmobil-Fenster kaufen

Ausstellfenster vs. Schiebefenster: Vor- und Nachteile

Grundsätzlich gibt es zwei verbreitete Varianten von zu öffnenden Fenstern für Wohnmobile:

Ausstellfenster sind die mit Abstand beliebteste Wahl für Camper, und das aus guten Gründen:

  • Regenfest: Der größte Vorteil – du kannst Ausstellfenster auch bei leichtem Regen geöffnet lassen. 
  • Verstellbar: Je nach Wetterlage und Belüftungswunsch kannst du den Öffnungswinkel anpassen. 

Schiebefenster hingegen sind deutlich problematischer für Camper:

  • Regen: Der größte Nachteil – bei Regen musst du Schiebefenster komplett schließen. Lüften ist dann nicht möglich. 
  • Schmutzanfällig: In den Führungsschienen sammeln sich schnell Schmutz und Sand, die den Mechanismus schwergängig machen oder blockieren.

Qualität zahlt sich aus: Warum du bei Camperfenstern nicht sparen solltest

Bei Fenstern gilt besonders: Zu billig kaufen rächt sich. Die Gründe:

  • Langlebigkeit: Hochwertige Fenster halten jahrelanger UV-Strahlung und extremen Temperaturschwankungen stand. Dagegen werden die Plastikteile billiger Optionen schnell spröde und brüchig. 
  • Dichtigkeit: Nichts ist ärgerlicher als undichte Fenster, die bei Regen Wasser in deinen Van lassen – ein häufiges Problem bei minderwertigen Produkten.
  • Bedienkomfort: Qualitätsfenster lassen sich auch nach Jahren noch leichtgängig öffnen und schließen, während billige Modelle oft klemmen oder schwergängig werden. 
  • Montageaufwand ist immer gleich hoch: Ob du ein Billigfenster oder ein Qualitätsfenster einbaust – der Arbeitsaufwand ist identisch. Und niemand möchte ein schlecht funktionierendes Fenster später wieder ausbauen.

Acryl-Doppelverglasung mit Isolierwirkung: Die optimale Wahl

Bei den Verglasungsarten hat sich Acryl-Doppelverglasung zum Standard entwickelt:

  • Hervorragende Isolierung: Zwei Scheiben mit Luftspalt dazwischen reduzieren Wärmeverlust drastisch – wichtig für Ganzjahrescamper.
  • Geringes Gewicht: Im Vergleich zu Echtglas-Doppelverglasung ca. 50 % leichter, was das Fahrzeuggewicht niedrig hält (= mehr Zuladung) und den Kraftstoffverbrauch senkt.
  • Bruchsicherheit: Acrylglas ist deutlich robuster als Echtglas und splittert nicht – ein wichtiger Sicherheitsaspekt.
  • UV-Beständigkeit: Qualitäts-Acrylglas vergilbt nicht und behält seine Transparenz über viele Jahre.
  • Gute Schalldämmung: Die Doppelverglasung hält auch Umgebungslärm besser draußen – für erholsamere Nächte auf belebten Stellplätzen.
  • Getönte Scheiben: Erhöhen die Privatsphäre und schützen vor zu starker Sonneneinstrahlung.

Achte beim Kauf auf vollständige Sets mit allen benötigten Dichtungen, Montagematerial und idealerweise bereits integrierten Rollos und Insektenschutz.

Abdunklung: Rollos für Wohnmobil-Fenster

In einem Wohnmobil ist gute Verdunkelung Gold wert – sei es für erholsamen Schlaf oder zum Schutz vor neugierigen Blicken. Qualitäts-Ausstellfenster sind deshalb auch mit integrierten Verdunklungsrollos erhältlich. Diese können meist stufenlos von unten nach oben gezogen werden und bieten optimalen Sichtschutz.

Insektenschutz-Lösungen für Camping-Fenster

 Ideal sind Fenster mit integrierten Fliegengittern. Dies ist die die eleganteste Lösung, die unabhängig von der Verdunklung verwendet werden kann.

Alternativ kannst du Spannrahmen-Systeme nachrüsten oder dir in DIY mit Fliegengaze und Klettband selbst ein einfaches Insektenschutzsysteme bauen – nicht sehr elegant, aber funktional.

Abdunklung WOhnmobil

Werkzeug- und Materialliste für den Fenstereinbau

Bevor du mit dem Einbau deiner Wohnmobil Fenster beginnst, solltest du alle nötigen Werkzeuge und Materialien zusammenstellen. Nichts ist ärgerlicher, als mitten im Projekt festzustellen, dass etwas Wichtiges fehlt.

Notwendige Werkzeuge für den Fenstereinbau im Wohnmobil

  • Akkubohrschrauber: Ein zuverlässiger Bohrer mit verschiedenen Bohraufsätzen für Metall ist unverzichtbar.
  • Stichsäge mit Metallsägeblättern: Das Herzstück des Projekts – investiere in qualitativ hochwertige, feinzahnige Sägeblätter für Metall. Stumpfe Sägeblätter machen die Arbeit unnötig schwer und unsauber.
  • Metallfeile: Zum Entgraten und Glätten der Schnittkanten nach dem Sägen.
  • Maßband: Für präzises Anzeichnen und Ausrichten der Fensterposition.
  • Schraubendreher-Set: Passende Größe für die Montage des Fensterrahmens.
  • Kartuschenpistole: Für die Dichtmasse, die das Fenster wasserdicht macht.
  • Cuttermesser und Schere: Zum Zuschneiden von Schablonen und Klebebändern.
  • Schleifpapier (fein): Zum leichten Anrauen der Metalloberfläche vor dem Auftragen des Rostschutzes.
  • Pinsel: Zum Auftragen des Rostschutzmittels an den Schnittkanten.
  • Schutzbrille, Gehörschutz und Handschuhe: Sicherheit geht vor! Besonders beim Sägen von Metall entstehen scharfe Späne und hohe Geräuschpegel.

Benötigte Materialien für professionelle Ergebnisse

Neben dem Fenster und dessen Befestigungsmaterial brauchst du diese Materialien für einen fachgerechten Einbau:

  • Holz für den Verstärkungsrahmen: Üblicherweise Kanthölzer mit 20 bis 30 mm Stärke, abhängig von der Wandstärke deines Fahrzeugs und den Anforderungen des Fensters
  • Rostschutzfarbe: Zum Behandeln der Schnittkanten mit Farbe gegen Korrosion – unverzichtbar für die Langlebigkeit.
  • Spezielle Dichtmasse (wie Sikaflex oder Dekaseal): Wichtig für einen wasserdichten Einbau. Spare hier nicht am falschen Ende.
  • Krepp- oder Malerband: Zum Abkleben der Arbeitsfläche und zum Fixieren von Schablonen. 
  • Entfetter/Reiniger: Für die gründliche Reinigung der Oberflächen vor dem Kleben und Dichten.
  • Primer (optional): Für bessere Haftung der Dichtmasse auf dem Metall.
  • Abdeckfolie: Um das Fahrzeuginnere vor Metallspänen zu schützen.

Vorbereitung: Bevor du die Säge ansetzt

Gründliche Planung und gewissenhafte Vorbereitung helfen dir, teure Fehler beim Fenstereinbau zu vermeiden und ein professionelles Ergebnis zu erzielen.

Innenverkleidung entfernen: Um Zugang zur Karosserie zu bekommen, musst du die Innenverkleidung im Bereich des geplanten Fensters entfernen. Achte darauf, keine Halte-Clips zu beschädigen, damit du die Verkleidung wieder montieren kannst.

Versteckte Kabel lokalisieren: In modernen Transportern können sich Kabel für Beleuchtung, Zentralverriegelung oder Alarmanlagen in den Seitenwänden befinden. Prüfe, ob im geplanten Ausschnittbereich Kabel verlaufen.

Maße vom Fenster übernehmen: Die genauen Ausschnittmaße sind üblicherweise in der Montageanleitung des Fensters zu finden. Übertrage sie auf stabilen Karton oder eine dünne Sperrholzplatte.

Eckenradien beachten: Manche Fenster benötigen Ausschnitte mit gerundeten Ecken. Der Radius ist vom Hersteller vorgegeben und sollte exakt übernommen werden.

Mittelpunkte markieren: Zeichne Markierungen auf der Schablone ein. Das hilft später bei der präzisen Ausrichtung am Fahrzeug.

Ausrichtungshilfen einzeichnen: Markiere auf deiner Schablone, wo oben und unten ist, und füge Ausrichtungslinien für die horizontale und vertikale Positionierung ein.

Vor Verwendung prüfen: Halte das Fenster an die Schablone, um zu kontrollieren, ob alle Maße stimmen. Korrigiere bei Bedarf, bevor du die Schablone am Fahrzeug fixierst.

Beim Sägen entstehen scharfkantige Metallspäne und Lärm, daher ist Schutz wichtig:

Persönliche Schutzausrüstung: Trage immer Schutzbrille, Handschuhe und Gehörschutz. Metallspäne können ins Auge spritzen und sind messerscharf.

Innenraum abdecken: Hänge Planen oder alte Bettlaken im Fahrzeuginneren auf, um hereinfallende Metallspäne aufzufangen. Alternativ kannst du große Müllsäcke aufschneiden und mit Klebeband befestigen.

Bodenabdeckung: Lege auch unter dem Fahrzeug eine Plane aus, um Späne aufzufangen, die nach außen fallen. Das spart späteres Aufkehren und verhindert Verletzungen an nackten Füßen.

Elektronik abkleben: Wenn sich in der Nähe empfindliche Elektronik befindet, solltest du diese zusätzlich mit Malerkrepp abkleben.

Batterie abklemmen: Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich, die Fahrzeugbatterie abzuklemmen, bevor du mit dem Sägen beginnst.

Das Wetter spielt beim Fenstereinbau eine wichtigere Rolle, als viele zunächst denken:

Temperaturanforderungen: Die meisten Dichtmassen härten optimal bei Temperaturen zwischen 5 und 30 Grad Celsius aus. Zu kalt, und sie werden zähflüssig und verbinden sich schlecht; zu heiß, und sie härten zu schnell aus.

Luftfeuchtigkeit beachten: Hohe Luftfeuchtigkeit kann die Aushärtung von Dichtmassen verzögern und deren Haftung beeinträchtigen. Außerdem können sich Kondenswassertropfen auf frisch bearbeiteten Metallflächen bilden und Rostbildung fördern.

Wind und Staub: Starker Wind kann Staub und Schmutz auf die frisch aufgetragene Dichtmasse wehen.

Regenrisiko: Ein plötzlicher Regenschauer nach dem Aufschneiden, aber vor dem Einsetzen des Fensters, kann zu Wassereintritt in deinen Van führen. Plane daher genügend Zeit ein, um den Einbau an einem Tag abzuschließen.

Idealfall: Plane deinen Fenstereinbau an einem trockenen Tag mit milden Temperaturen und, wenn möglich, in einer überdachten Umgebung.

Schritt-für-Schritt: Fenster im Wohnmobil einbauen

Jetzt wird es ernst: Mit deiner gründlichen Vorbereitung und allen Materialien zur Hand kannst du nun mit dem eigentlichen Einbau deines Wohnmobil-Fensters beginnen. Folge dieser detaillierten Anleitung für ein professionelles Ergebnis.

  • Platziere die Schablone an der gewünschten Position. Es ist egal, ob du diese auf der Außenseite oder Innenseite deines Fahrzeugs befestigst.
  • Überprüfe die Position. Achte auf Symmetrie zu Fahrzeugkanten und anderen Fenstern.
  • Fixiere die Schablone mit Klebeband.
  • Markiere die Ausschnittlinie mit einem gut sichtbaren, wasserfesten Stift.
  • Markiere zusätzlich die vier Eckpunkte mit einem kleinen Bohrer.

Der Holzrahmen dient als wichtige Verstärkung der dünnen Fahrzeugwände, um diese auf die Dicke zu bringen, die für das Fenster nötig ist:

  • Miss die genaue Ausschnittgröße und fertige einen Holzrahmen an, der den Ausschnitt exakt umschließt.
  • Die Rahmendicke sollte der vom Fensterhersteller angegebenen optimalen Einbautiefe entsprechen (meist 25 - 30 mm).
  • Bei Kastenwagen mit gewölbten Wänden müssen die Rahmenstücke an die Wölbung angepasst werden. Entweder durch entsprechend zugeschnittene Kanthölzer oder durch mehrere Einschnitte im Holz, die es flexibler machen.
  • Verschraube die Ecken sorgfältig und prüfe, ob der Rahmen stabil und rechtwinklig ist.

  • Markiere innerhalb deiner Ausschnittslinie die Stellen, an denen du die Eckbohrungen setzen wirst.
  • Bohre mit einem kleinen Metallbohrer (ca. 3 - 4 mm) Vorbohrungen an diesen Markierungen.
  • Erweitere die Bohrungen mit einem größeren Bohrer (8 - 10 mm), damit das Stichsägeblatt hindurchpasst.
  • Klebe die Sägelinie mit Kreppband ab – das schützt vor Kratzern im Lack durch die Stichsäge.
  • Verwende ein hochwertiges, scharfes Metallsägeblatt in deiner Stichsäge.
  • Stelle eine mittlere Geschwindigkeit ein. Wenn du zu schnell sägst, kann das Metall in Schwingung geraten, was zu einem unsauberen Schnitt führt.
  • Beginne an einer der vorgebohrten Ecken und arbeite dich abschnittsweise vor.
  • Führe die Säge gleichmäßig und ohne Druck entlang der markierten Linie.
  • Lass dir von einem Helfer das auszuschneidende Stück abstützen, damit es nicht nach innen fällt. Alternativ kannst du den bereits ausgeschnittenen Teil mit Klebeband fixieren.
  • Trage unbedingt Handschuhe und Schutzbrille, da Metallspäne extrem scharf sind. Zudem ist Gehörschutz gegen den Lärm notwendig.

  • Entferne mit einer Metallfeile alle Grate und scharfen Kanten am Ausschnitt.
  • Schleife den Bereich der Schnittkanten mit feinem Schleifpapier leicht an, damit der Rostschutz besser haftet.
  • Säubere die Metallflächen im Bereich des Fenstereinbaus gründlich von Spänen und Staub.
  • Reinige die Kanten mit einem Entfetter.
  • Trage sorgfältig Rostschutzfarbe auf alle Schnittkanten auf.
  • Lass den Rostschutz unbedingt vollständig trocknen, bevor du weitermachst.

Jetzt wird der Holzrahmen eingesetzt:

  • Trage eine durchgehende Raupe Sikaflex oder vergleichbaren Montagekleber auf die Rückseite des Holzrahmens auf.
  • Setze den Rahmen von innen präzise an den Ausschnitt an, sodass er bündig mit der Schnittkante abschließt.
  • Fixiere den Rahmen mit Schraubzwingen. Schütze dabei das Blech der Außenhaut mit Holzbrettchen oder dickem Karton.
  • Lass den Kleber gemäß Herstellerangaben aushärten.

Die Abdichtung ist entscheidend für ein wasserdichtes Ergebnis:

  • Trage eine gleichmäßige, großzügige Raupe Dichtmasse (wie Dekaseal) auf den äußeren Rand des Fensterrahmens auf – lieber etwas zu viel als zu wenig.
  • Achte besonders auf die Ecken – hier tritt am häufigsten Wasser ein.
  • Setze das Fenster vorsichtig in die Aussparung ein und drücke es leicht an.
  • Kontrolliere die Position und richte das Fenster gegebenenfalls aus.
  • Drücke das Fenster gleichmäßig an, sodass die Dichtmasse überall Kontakt hat und leicht herausquillt.

Jetzt wird das Fenster endgültig befestigt:

  • Setze die mitgelieferten Befestigungswinkel an den vorgesehenen Stellen des Innenrahmens an.
  • Beginne mit diagonalen Punkten und ziehe die Schrauben zunächst nur leicht an. 
  • Arbeite dich systematisch vor und verteile den Druck gleichmäßig.
  • Wenn alle Winkel angesetzt sind, ziehe die Schrauben in mehreren Durchgängen fest – so verteilt sich der Druck gleichmäßig und das Fenster sitzt plan auf.
  • Kontrolliere von außen, ob die Dichtmasse überall gleichmäßig herausquillt – ein Zeichen für gute Abdichtung.

Zu festes Anziehen der Schrauben kann den Rahmen verziehen oder sogar das Fenster beschädigen. Lieber mehrmals nachziehen als einmal zu fest.

Der finale Test überprüft deine Arbeit:

  • Warte mindestens 24 Stunden, bis die Dichtmasse ausgehärtet ist. Entferne dann die überschüssige Dichtmasse.
  • Führe einen sanften Wassertest durch: Bitte einen Helfer, mit dem Gartenschlauch gezielt Wasser auf und um das Fenster zu sprühen, während du im Inneren auf Undichtigkeiten achtest.
  • Beginne mit wenig Wasserdruck und steigere diesen langsam.
  • Teste besonders intensiv die obere Kante und die Ecken – hier tritt am häufigsten Wasser ein.
  • Sollten undichte Stellen auftreten, markiere sie und trage nach vollständiger Trocknung außen zusätzliche Dichtmasse auf.

Nach Abschluss dieser Schritte bringst du die Innenverkleidung wieder an und hast es geschafft – dein selbst eingebautes Wohnmobil Fenster bringt nun Licht, Luft und Ausblick in deinen Camper!

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Ungenaues Messen: Ein paar Millimeter Abweichung können den Unterschied zwischen passendem und nicht passendem Fenster ausmachen. Miss immer mehrfach nach und prüfe deine Maße nochmals vor dem ersten Schnitt.

Falsche Werkzeugwahl: Stumpfe Sägeblätter oder ungeeignete Bohrer führen zu unsauberen Kanten und erschwerter Arbeit. Investiere in qualitativ hochwertige Sägeblätter für Metall.

Zu große Fenster für die verfügbare Fläche: Berücksichtige immer die Strukturelemente und Verstärkungen in der Karosserie. Ein zu großes Fenster kann die Fahrzeugstruktur schwächen.

Zu wenig Zeit einplanen: Der Fenstereinbau lässt sich selten in zwei Stunden erledigen. Plane lieber ein ganzes Wochenende ein, besonders wenn es dein erstes Fenster ist.

Mangelhafte Abdeckung mit Rostschutz: Behandle jede Schnittkante vollständig mit Rostschutzfarbe – auch die schwer zugänglichen Bereiche. Zwei dünne, jeweils komplett durchgetrocknete Schichten Rostschutz bieten besseren Schutz als eine dicke Schicht.

Nico

Bist du bereit, zu starten?

Das Einbauen von Ausstellfenstern im Camper mag zunächst wie eine Herausforderung erscheinen, aber mit der richtigen Vorbereitung, hochwertigen Materialien und etwas Geduld ist es ein durchaus machbares DIY-Projekt. Die Verwandlung deines dunklen Kastenwagens in einen lichtdurchfluteten Wohnraum wird dich mit jedem Campingtrip aufs Neue begeistern.

Denk daran: Die sorgfältige Planung ist die halbe Miete. Nimm dir Zeit für die Auswahl der richtigen Fenster und ihrer optimalen Platzierung. Investiere in Qualitätsprodukte – du wirst lange Freude daran haben und dir Ärger mit undichten oder klemmenden Fenstern ersparen. Produkte von Top- Marken, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht hast, findest du in unserem Shop.

Wir freuen uns, wenn du uns Bilder von deinem fertigen Projekt schickst oder deine Erfahrungen mit anderen Campern teilst. Was waren deine größten Herausforderungen? Welche Tipps kannst du anderen mit auf den Weg geben? Dein Feedback hilft anderen Selbstausbauern und ermöglicht uns, unseren Content noch besser auf eure Bedürfnisse auszurichten.

Jetzt Wohnmobil-Fenster im Ausbau-Shop checken!

Fertige Teile Selbstausbauer

Unsere durchdachten Camper-Module und Zubehörteile sind fix und fertig – ideal für deinen DIY-Ausbau. Einfach bestellen, auspacken und einbauen!

Selbstmontage leicht gemacht

Unsere Produkte sind so gestaltet, dass du sie schnell und problemlos selbst einbauen kannst – ganz ohne Fachkenntnisse.

Qualität, auf die du dich verlassen kannst

Robuste und langlebige Produkte, die speziell für die Ansprüche unterwegs entwickelt wurden – 100% campingtauglich.

Schnell verfügbar – für dein Abenteuer

Unsere Produkte sind auf Lager und bereit für den Versand – damit du deinen Camper-Ausbau sofort starten kannst!